Demnächst frei werdende Stelle ist kurzfristig neu zu besetzen. Konditionen: Herausgehobene Position auf sehenswerter Südterrasse

mit Perspektive auf den Pankower Schlosspark. Kost und Logis frei. Ruhige Gegend. Birke vor dem Haus. Platzierung in antikem Keramik-Kübel in der Nachbarschaft von Rittersporn, Lupine und Lorbeer. Keine Geranien. Tägliche Bewunderung zugesichert.

Die Ausschreibung richtet sich zuvorderst an Kirschbäume, sowohl Süß- als auch Sauerkirschen. Aber auch die Bewerbungen von Äpfeln, Birnen oder Pflaumen sind wärmstens willkommen, ebenso jene von Exoten wie etwa Mispeln oder Quitte. Bei gleicher Qualifikation werden frostharte Gewächse bevorzugt gepflanzt.

An dieser Stelle verabschieden wir uns zugleich von einem langjährigen Begleiter auf dem Balkon. Der Kirschbaum, der hier vier Jahre für Schatten sorgte

und im Frühsommer auch für einige süße Früchte, scheint nun ebenfalls an den Spätfolgen des frostigen Winters verenden zu wollen. Nach reichlich angesetzter Blüte stockt er jetzt in seiner Entwicklung. Die Blüten sind bräunlich verdorrt, Blätter kommen keine nach, obwohl die Artgenossen im Hof durchweg schon begrünt sind.

Seltsam. Der Winter ist längst gegangen, die meisten Stauden - und eben auch der Baum - sahen vital aus, zeigten dicke Knospen oder blühten sogar schon, um dann, eines heiteren Frühlingstags, doch plötzlich noch aufzugeben. Wie nach einer letzten Kraftanstrengung. Oder liegt das im speziellen Fall gar nicht am Frost? Dr. Greenthumb, bitte kommen!

Schmaler Trost - Blütenansätze bei Geranium, Rittersporn, Ehrenpreis. Bald wird‘s blau/violett.