Nüsse im Glas
Nüsse im Glas
Freitag, 18. Juli 2008
Es ist ein Zeichen menschlicher Größe, auch mal Niederlagen einzugestehen. Und unsere diesjährigen Schwarzen Nüsse sind leider fern von Vollkommenheit. Obwohl streng nach Rezept und genau wie im letzten Jahr behandelt, gerieten einige der Nüsse schrumplig und weich. Damit sind sie zwar immer noch gut für ein Püree, also Vorstufe zu Eis oder Mousse. Unseren Absichten entspricht das nicht. Über die Ursachen kann ich nur rätseln. Lag es daran, dass die Nüsse von verschiedenen Bäumen kamen, dass einige kleiner waren und möglicherweise zu einem zu frühen Zeitpunkt gepflückt? Wurden sie nach dem Wässern doch zu lange gekocht? Waren sie zu lange der Luft ausgesetzt, bis der Läuterzucker aufgegossen werden konnte? Das Experiment ist leider erst in einem Jahr wiederholbar. Jetzt sind die Walnüsse schon zu weit, die hölzerne Innenschale schon zu ausgeprägt. Tja, kann passieren. Sollte aber nicht.
Wenigstens gelang es, mit der nach dem Einkochen übrig gebliebenen Zuckerlösung noch etwas Sinnvolles anzustellen. Die hatte ja nun über Tage Gelegenheit, das kräftige Nuss-Aroma aufzunehmen und dazu Zimt- und Nelkengeschmack zu entfalten. Eine gute Basis für einen Likör. Also wurde eine Flasche halb mit dem Sirup gefüllt und mit 65-prozentigem Rumtopf-Ansatz aufgegossen. Bis Weihnachten darf das braune Zeug ein wenig reifen und dürfte dann die passende Begleitung für Zimtsterne und Stollen sein. Denke ich mir mal.
Hier noch grün, später schwarz.