Ein Korb mit Zucchiniblüten
Ein Korb mit Zucchiniblüten
Sonntag, 29. Juni 2008
Zucchini wachsen, leider, nicht auf dem Balkon. Vor einigen Jahren allerdings gab es einen Sommer lang ein Experiment mit Mini-Kürbissen. Es wurde nicht wiederholt. Kürbisgewächse erzeugen beeindruckend viel Grünmasse. Und deren Verdunstungsleistung ist gleichfalls respektabel. Der enge Blumenkasten trocknete zwei Mal am Tag komplett aus. Das ständige Gießen machte dann keinen Spaß mehr.
Zunächst werden die gelben Blüten mit aller Vorsicht geputzt. Mit Hilfe eines kleinen, scharfen Mokkalöffels werden ihnen, man muss das so sagen, die Geschlechtsteile abgetrennt. Stempel und Staubgefäße wandern also in den Biomüll. Dann kann es an die Teigbereitung gehen. Dazu gehören 100 g Mehl, 5 Esslöffel Weißwein, 2 Esslöffel Olivenöl. Dazu kommen ein Eigelb, etwas Salz und so viel lauwarmes Wasser, dass sich der Teig zu einer dickflüssigen Masse verrühren lässt. Nach einer Stunde Ruhezeit kommt noch ein geschlagenes Eiweiß dazu.
Die Blüten werden in den Teig getaucht und in heißem Olivenöl gebacken. Dazu muss man nicht unbedingt einen Frittiertopf füllen - es genügt eine normale Pfanne, in die man einen guten Spiegel Öl einlässt. Die triefenden Blüten werden zunächst auf einer Seite goldbraun gebacken, dann gewendet. Zum Schluss lässt man sie auf Küchenpapier wieder etwas Fett abgeben. Nicht zu lange mit dem Aufessen warten, sonst verlieren sie ihre Knusprigkeit. Und wofür hätte man sich dann die ganze Mühe gemacht?
Übrigens kann man bei gleichem Basisrezept die Blüten auch füllen, zum Beispiel mit Sardellenfilets oder Mozzarella oder Ricotta. Oder man gibt die mit Kartoffelpüree aufgespritzten Blüten in eine Schale, gießt etwas Brühe an und gart sie im Ofen. Wer das gegessen hat, der schlägt beim nächsten Mal alle ethischen Überlegungen heiter in den Wind.
Ein Korb mit, tatsächlich, Zucchiniblüten.