Die erste Saat ist ausgebracht. Ich habe die Angaben auf der Tüte ignoriert und meine Wicken drei Wochen vor der Zeit in die Erde gesteckt. Man muss auch mal Vertrauen haben. Dann wurde der Kirschbaum aus dem Kübel geholt und aus seiner innigen Umarmung mit zwei Ritterspornstauden befreit. Hätte nicht gedacht, dass Pflanzen so schwer zu trennen sein können. Aber nun wird der Rittersporn in zwei extra Töpfen aufwachsen dürfen und hoffentlich wieder zu so beeindruckenden Maßen gelangen wie im letzten Jahr. Ich hoffe, der Kirschbaum übersteht das Manöver. Von der Pfingstrose, die schon dicke Blattknospen treibt, habe ich die dürren Stängel abgeschnitten und die Pflanze ebenfalls umgetopft.
Noch ein paar schöne Tage in der kommenden Woche, dann könnte ich auch die übrigen Stauden teilen und neu setzen. Bis dahin sind dann vielleicht auch meine Fingernägel wieder sauber. Ich halte wenig von allzu viel Gartenwerkzeug beim Balkonbeackern. Das ist Handarbeit in ihrer ursprünglichsten Form - nach Wurzeln wühlen, Erde schaufeln, Samen einlegen und andrücken. Ich gestehe aber, über eine kleine Blechschaufel zu verfügen. Die wird vorwiegend dann eingesetzt, wenn Ballen aus dem Boden gehebelt oder Pflanzenteppiche ausgestochen werden müssen. Außerdem gibt es eine Schere. Und eine Gießkanne, klar. Aber damit ist im wesentlichen Schluss mit der Gartenbautechnik. So bleibt man erdverbunden.
Aprikosenblüte. Der Kirschbaum auf dem Balkon ist noch nicht so weit.