An der Pinnwand hängt ein Foto, das am 15. Februar 2002 entstand, vor acht Jahren also. Es zeigt Teile der Familie in kurzer Oberbekleidung beim Genuss von Kaffee und Kuchen auf dem Balkon. Wenn ich mich recht erinnere, herrschten an diesem Tag etwa 18 Grad, Wind wehte kaum. Wer in der Sonne saß, hatte den Eindruck, es sei noch wärmer. Das will ich hier nur mal aufschreiben. Wer in der Welt was werden will, darf sich nicht mit Klagen über das Wetter aufhalten. So gilt es nüchtern zu protokollieren: Wir haben für die nächsten Wochen mit jeder Temperatur zufrieden zu sein, die über dem Gefrierpunkt liegt. Und mit gewisser Zwangsläufigkeit wird dann irgendwann auch Frühling. An solchen Gewissheiten darf man sich aufrichten.

Im übrigen erwarte ich den Beginn der Balkonsaison wie das Ergebnis einer Lotterie. Schon im letzten Jahr hatte der Frost ein gutes Drittel der Stauden und Kleingehölze heimgeholt. Auch diesmal wieder lautet die Frage - was kommt durch? Ist irgendeiner der Krokusse rund um den Quittenbaum noch am Leben? Tut sich was in den drei Töpfen Rittersporn? Schafft es der Rosmarin? Die Antworten liegen momentan unter 30 Zentimeter Schnee verborgen. Auflösung gibt es, sobald es taut.