Was fehlt
Was fehlt
Samstag, 28. März 2009
Heute Nacht hat sich Pack in den Hauskeller geschlichen, indem es zwei kleine Gitterfenster aushebelte, und dort unten fast alle Mieterkeller aufgebrochen. Mitgenommen wurde nur das, was klein genug war, um auf dem Rückzug durch die Fenster zu passen. Der schon bereitgestellte Gardena-Schlauchroller aus dem Verschlag des Vermieters blieb wohl bloß deshalb zurück, weil er zu sperrig war. Erst sah es so aus, als hätten die Diebe in unserem Keller nichts Verwertbares gefunden. Dann entdeckte ich sie doch, die leere Holzschublade, in der ich Loks, Wagen und Gleise meiner alten Modelleisenbahn aufbewahrt hatte. Nenngröße TT, Maßstab 1:120, Spurweite 12 Millimeter. Auf dem Kellerboden lagen noch zwei Gleise, eines gebogen und eines gerade, je knapp sechs Zentimeter lang. Außerdem der Antrieb von Weiche Nummer drei. Das war alles, was übrig war.
Man kann das alles nicht platter formulieren als so - ein Teil der Kindheit ist geklaut. An das diebische Pack von Freitag Nacht: Sollte ich rauskriegen, wer ihr seid, nehmt dies: „Ich lasse euch hängen, strecken und vierteilen! Und auspeitschen! Und garkochen ... bis ... bis ... bis ihr die Nase voll habt. .... Und dann mach ich‘s nochmal! ... Und wenn ich damit fertig bin, nehme ich die ganzen kleinen Stückchen und trample drauf rum!“ (Douglas Adams, „Per Anhalter durch die Galaxis“, Rogner & Bernhard 1981)
Übrig.