Grüne Zebras, Berner Rosen
Grüne Zebras, Berner Rosen
Freitag, 16. November 2007
Es half nichts. Mitte Oktober war auf keine Sonne mehr zu hoffen, die den verbliebenen Tomaten noch Farbe und Süße beschert hätte. Die vier Töpfe mit den sechzehn Pflanzen kamen in die Küche. Dekoratives Zimmergrün sieht anders aus - die im Sommer vergeblich an der Vermehrung gehinderte Spinnmilben-Population hatte nur dürre Blattgerippe an den Stengeln gelassen. Doch die Heimholung versprach, dass noch einige Früchte wenigstens eine gewisse Notreife bekamen. Vor allem die letzten Berner Rosen, die uns mit ihrem buttrigen Schmelz überrascht hatten, dazu noch etliche Green Zebras, von denen an der frischen Luft überhaupt nur eine wirklich ausreifen konnte - mit einem goldgelben Finish über den grünen Streifen.
Was sich hinter Glas noch an Geschmack bildete, war selbstverständlich enttäuschend. Die Rosen und die Zebras blieben den notorischen Gewächshaus-Tomaten zwar noch immer weit überlegen, boten aber doch nur eine schwache Ahnung dessen, was auf der Saatgutverpackung eigentlich versprochen worden war - „besonders wohlschmeckende Sorten“. Genug allerdings, um im kommenden Jahr erneut die Töpfe nach draußen zu stellen. Vielleicht reicht die Sonne ja dann. Die Reste der trockenen Büsche rotten jetzt in der Biotonne. Das wird die Nachbarn gefreut haben. Die Wurzelballen von sechzehn Tomatenpflanzen samt anhaftender Erde haben ein gesundes, raumgreifendes Volumen, mit dem sich das Fassungsvermögen des Containers vollständig ausschöpfen ließ.
Auf dem Foto sind weder Grüne Zebras noch Berner Rosen. Irgendeine gelbe Sorte aus dem letzten Jahr, deren Namen ich nicht mehr weiß. Geschmeckt hat sie gut.